Eine Jugend in China
Die Comickünstlerinnen Jidi und Ageng im Gespräch

Institut Confucius de l'Université de Bâle Bâle

Graphic Novel in China - "Jidi 寂地und Ageng 阿梗 gehören in China zu den wichtigsten Comic-Künstlerinnen ihrer Generation. Für die Reihe Dianjiao zhangwang 踮脚张望, die unter dem Titel Der freie Vogel fliegt ab 2018 bei Chinabooks.ch in einer Übersetzung von Martina Hasse in deutscher Sprache erscheint, spannen die beiden im Team zusammen: Jidi als Szenaristin, von Ageng stammen die Bilder. In Der freie Vogel fliegt erzählt Jidi über die zentrale Figur in der Geschichte, ihr fiktives Alter Ego der Lin Xiaolu, eine semi-autobiographische Geschichte über das Heranwachsen einer Gruppe von Jugendlichen in der westchinesischen Stadt Chengdu in den 90er Jahren. Die Reihe hat in China, Japan und Korea die wichtigsten Auszeichnungen im Bereich Comic/Graphic Novel erhalten, u.a. den Japan International Manga Award, den ICC Comic Award aus Südkorea und den China Animation & Comic Competition Golden Dragon Award. Sehr realistisch erfährt man in der Reihe von den seelischen Nöten und Sorgen chinesischer Heranwachsender. Die Autorinnen greifen auch schwierige Themen auf, wie Aufwachsen als Scheidungskind, Mobbing in der Schule, massiver Schuldruck und Prüfungsstress, die manchmal in Suiziden enden, die Entfremdung zwischen den Jugendlichen und den Erwachsenen, in der chinesischen Gesellschaft tabuisierte frühe Liebesbeziehungen zwischen Jugendlichen, der erste grosse Liebeskummer, heimliche Abtreibungen. Trotz der Schwere mancher Themen spürt man die Lebenslust und den Lebenshunger der Jugendlichen. Lin Xiaolu sammelt Lebenserfahrungen und entwickelt sich im Verlauf der Geschichte von einer Aussenseiterin und grauen Maus zu einer reifen Persönlichkeit, die ihr Leben selbst in die Hand nimmt. Jidi und Ageng reisen im Juni 2018 auf einer Lesereise quer durch Deutschland und die Schweiz und werden am 05.06.2018 ihr Werk bei uns vorstellen."

Der Comickünstler im Gespräch

Institut Confucius de l'Université de Bâle Bâle

Rencontre avec M. LIU Jing 刘京, auteur et dessinateur de «Chinas Geschichte im Comic»

Lebensweisheiten im Zen-Buddhismus

Institut Confucius de l'Université de Bâle Bâle

Conférence avec maître XIAN Ai du temple Longquan, Pays-Bas "Was ist Zen? Im Zen-Buddhismus ist Zen die Abkürzung für das Sanskrit „Dhyāna“, welches Meditation und Erhaltung bedeutet. Zen ist die Weisheit des Lebens, keine Predigt oder eine Reihe von Theorien. Zen ist schwer in Worte zu fassen und es ist unbeschreiblich. Es wird von Menschen im Leben selbst praktiziert und verstanden Bei welchen Problemen kann uns die Zen-Meditation helfen? Jeder kann unterschiedliche Ansichten und ein unterschiedliches Verständnis der Zen-Meditation haben. Für die meisten Leute können alle Arten von Stress im Leben und in der Arbeit durch Zen-Meditation gelindert werden, ihr Körper und Geist kann dadurch erfrischt werden und in einen harmonischen Zustand gelangen. Somit kann die Lebensqualität verbessert werden. Für die Anderen ist die Zen-Meditation eine Kunst des Lebens. Alle Menschen, sowohl diejenigen, die den Buddha-Dharma verstehen, als auch diejenigen, die den Buddha-Dharma nicht verstehen, können davon profitieren, solange sie Zen-Meditation praktizieren. Wobei genau hilft uns die Zen-Meditation? Die Zen-Meditation ist eine Introspektion in unseren wirklichen geistigen Zustand durch eine professionelle und systematische Exploration, das heißt, es dient uns, uns selbst zu erkennen, uns selbst zu erfahren, indem es uns hilft, unsere Achtsamkeit und Selbst-Reflexion zu verbessern, unser Mitgefühl und unsere Weisheit bis zur Erleuchtung auszubilden."

Lehrerfortbildung WS18

Institut Confucius de l'Université de Bâle Bâle

Formation continue en langue chinoise

Der «Tausend-Zeichen-Klassiker»
千字文
Grundschulfibel und Meisterwerk

Institut Confucius de l'Université de Bâle Bâle

Conférence de Mme Eva LÜDI KONG, sinologue, traductrice et médiatrice culturelle

"Wer im alten China eine Grundschulbildung hatte, kannte den Tausend-Zeichen-Klassiker auswendig. Der aus dem 6. Jahrhundert stammende Text besteht aus 250 Versen zu je vier Schriftzeichen, die poetische Bilder erzeugen und reiche Bedeutungsgehalte vor Augen führen. Mit seinen klangvollen Reimen konnte der Text ähnlich memoriert werden konnte wie in Lied, das man immer wieder hört und mitsingt. In den privat geführten Schulstuben der Kaiserzeit wurde er von Acht- bis Neunjährigen im Chor rezitiert, bis sie ihn gleichsam im Schlaf aufsagen konnten.
Die Bedeutung des Tausend-Zeichen-Klassikers geht jedoch weit über die jenige einer Grundschulfibel hinaus, denn er diente nicht nur Schülern, sondern auch Künstlern und sogar Kaisern als Grundlagentext der Schreibkunst. Das kalligraphische Abschreiben dieses Textes wird seit dem 6. Jahrhundert gepflegt und ist an chinesischen Kunstakademien bis heute ein unverzichtbarer Bestandteil der kalligraphischen Ausbildung. Seit einigen Jahren wird der Text auch wieder neu in chinesische Grundschul-Lehrpläne aufgenommen."

Zwischen Dichtung und Wahrheit:
Revolutionserzählungen in der chinesischen Literatur und performativen Kultur

Institut Confucius de l'Université de Bâle Bâle

Conférence de Mme la professeure Andrea RIEMENSCHNITTER, titulaire de la chaire de langue et littérature chinoises et codirectrice du Asien-Orient-Institut de l'Université de Zurich.

"Was vor und während der chinesischen Revolutionsjahre an Literatur und Kunst produziert wurde, stand im Zeichen der Wiedergeburt einer in die Jahre gekommenen Zivilisation, deren politische Elite den Herausforderungen der Moderne nicht mehr gewachsen war. Schon vor der in diesem Jahr ihren 100. Geburtstag feiernden Bewegung des Vierten Mai erwog eine Minderheit progressiver Intellektueller, die gesamte 5000jährige Kultur Chinas zu beerdigen und einen radikalen Neuanfang zu wagen. Diese Idee wurde später von Mao Zedong radikal umgesetzt, besonders während der 1966 ausgerufenen und ca. 10 Jahre währenden Kulturrevolution. Im Film Bangzi Melody wird die vorsichtige Abkehr von der kulturellen wie ökonomischen Vergangenheitsvernichtung unter Mao etwa um das Jahr 1976 thematisiert. In einem Dorf in Hebei soll anlässlich einer zweiten Landreform, die früher erlittenes Unrecht ausgleichen soll, erstmals wieder eine traditionelle Regionaloper aufgeführt werden. Jedoch beherrschen die Jungen diese Form nicht mehr, so dass die Forderung der Bezirksregierung den Parteisekretär des Dorfes in grosse Schwierigkeiten bringt. Auch die nur mit viel Geduld und individueller Hingabe mühsam in Schach gehaltenen Gespenster der Vergangenheit melden sich erneut zu Wort.
In diesem Vortrag sollen einige Stationen der revolutionären Neuerfindung der Nation im Medium von Literatur und performativer Kultur betrachtet werden, um die im Film Bangzi Melody eingenommene Perspektive auf die ländliche Gesellschaft der Mao-Zeit in ihrem Bezug zur Gegenwart zu reflektieren."

Bangzi Melody

Bâle

Projection du film de ZHENG Dasheng (2017, 100'), suivie d'une discussion avec le réalisateur

"In the 1980s, with the end of the Cultural Revolution, China has begun a vast land reform in its rural area to launch the so-called household-responsibility system, which aims at ending the egalitarian distribution method performed in Maoist China.
In 1982, in a village in Northern China, Kuisheng, the mad man of the village had been in charge of the best peanut field for a long time. Once the reform began, his land was coveted by the villagers who tried to prove that he was not qualified enough to keep such precious property.
With the Spring Festival approaching, Party Secretary Wang asked all villagers to rehearse “Beating Princess”, a classic piece of Hebei Bangzi (traditional wooden clapper opera). Uncle Lu, the Opera leader nominated his daughter Xiaofen to play the role of the princess. Xiaofen, in love with Shuman, the son of Kuisheng, tried her best to fulfill the task and to persuade everyone that Kuisheng was not insane. The rehearsal was intertwined with the final negotiation of land-dividing, which would have a great influence on the future life of every villager.
Is Kuisheng a lunatic or a saint, a victim or a hero? Shot in black and white with great humanistic spirit, Bangzi Melody recounts the Chinese land reform full of personal sufferings, political gambling and historical ambiguities."

Stadtkino Basel

CHF 17

Gesundheit, Krankheit und Heilung aus der Sicht der westlichen, chinesischen und afrikanischen Kultur

Institut Confucius de l'Université de Bâle Bâle

Conférence et discussion avec la participation du Prof. Dr Wolf LANGEWITZ, du Dr WANG Qi et du Dr Walter BRUCHHAUSEN."

Gesundheit und Krankheit umfassen in allen Gesellschaften bis heute sowohl physische wie psychi-sche Aspekte. Mit den naturwissenschaftlichen Erkenntnissen der westlichen Welt ist die physische Seite von Krankheit jedoch in den Mittelpunkt gerückt. Phänomene, die nicht wissenschaftlich erklärt werden können, sind suspekt und werden ausgeblendet. Auf der anderen Seite zeigen ursprüngliche, animistische Erklärungen zu Krankheiten ebenfalls Schwächen, wie wir bei der Behandlung von Ebola in Afrika sehen. Das Seminar des Konfuzius Instituts an der Universität Basel versucht, die verschiedenen Sichten aufzuzeigen und die Stärken und Schwächen der jeweiligen Auffassungen etwas zu klären."

China im Jahr 2050

Institut Confucius de l'Université de Bâle Bâle

Conférence de M. le professeur Harro VON SENGER

"In seinem Vortrag zeigt Prof. VON SENGER auf, dass vieles von dem, was China in den letzten Jahrzehnten erreicht hat, von langer Hand angekündigt war. So wurden von höchster chinesischer Stelle schon 1978, also Jahrzehnte vor Xi Jinping, der inzwischen erreichte naturwissenschaftlich-technische Fortschritt in Aussicht gestellt und bereits 1985 das grundsätzlich noch heute für das Jahr 2050 anvisierte Ziel bekanntgegeben. In dem Vortrag werden der Gesamtzusammenhang von Chinas Zukunftsvorstellungen und die Methodik, mit der die Weichen in die Zukunft gelegt werden, dargelegt."

Die Weisse Schlange

Institut Confucius de l'Université de Bâle Bâle

Vernissage du livre Die Weisse Schlange [Le Serpent blanc] de MM. WANG Min, Franz KÖNIG et Felix WINTER

"Der vorliegende Band “Die Weisse Schlange” (Drachenhaus-Verlag) präsentiert eine erlesene Auswahl aus dem unerschöpflichen Erzählschatz Chinas als einer der ältesten Kulturen der Welt. Unter der Leitung von Professor WANG stellte das Autorenteam WANG Min, Franz KÖNIG und Felix WINTER einige repräsentative und faszinierende Erzählungen unter vier leicht verständlichen Kategorien zusammen. So finden Sie in dem kleinen Band neben Geschichten zur Mythologie und solchen zum chinesischen Jahreszyklus auch berühmte Liebesgeschichten und märchenhafte Erzählungen. Ein Alleinstellungsmerkmal des Buches ist es, dass den Erzählungen jeweils eine kurze Erläuterung zum historisch-gesellschaftlichen Kontext folgt, die Lesenden eine Einordnung der Geschichte erlaubt. Wir laden Sie ein, sich anhand dieses Buches auf eine kleine Reise zu den Mythen, Märchen und Legenden Chinas zu begeben und hoffen, dass die Erzählungen Ihr Interesse wecken, mehr von der faszinierenden Welt der chinesischen Dichtung kennen zu lernen."